Montag, 27. Oktober 2008

Literarische Erörterung, Deutsch 13 (Überarbeitet)

Aufgabe 2

 

In dem Schauspiel „Leben des Galilei“ von Bertolt Brecht geht es um den Wissenschaftler Galileo Galilei, der anhand seiner Forschungsergebnisse zu beweisen versucht, dass sich die Erde um die Sonne dreht.

Im 8. Bild wird Galilei von einem kleinen Mönch aufgesucht, der zwar an seine Beweise glaubt, aber der Meinung ist, diese Wahrheit über das Weltbild solle vorerst nicht verbreitet werden. Er denkt dabei vor allem an seine Verwandten, eine Bauernfamilie, deren Lebenssinn nur deshalb existiert, weil sie glauben, im Zentrum der Aufmerksamkeit Gottes zu stehen. Er möchte sie aus diesem Glauben nicht herausreißen, weil er fürchtet, sie damit jeglicher Motivation, ihr ärmliches Leben weiterzuführen, zu berauben. Und offensichtlich hält er persönlich das Glück seiner Familie für wichtiger als die Verbreitung der Wahrheit.

Es wird in dieser Szene klar, dass der Mönch sich durchaus darüber bewusst ist, dass noch eine andere Wahrheit als die, die die Kirche verbreitet, existiert. Jedoch möchte nicht er zu denen gehören, die für den Anstoß zu einem solchen Umbruch verantwortlich gemacht werden könnten. Darüber hinaus wäre es ihm am Liebsten, würde das Weltbild, wie es derzeit besteht, beibehalten werden. Neben der Furcht vor den Konsequenzen, die die Kirche ziehen würde, möchte er, dass seine Familie, die als Bauern auf dem Land lebt, nicht ihren gesicherten Platz im Weltmittelpunkt Gottes verliert. Er ist der Meinung, dass man sie mit all den neuen Erkenntnissen nur unglücklich machen und ihnen ihren Überlebenssinn nehmen würde. Vielleicht hält er es für sinnvoller, die Entdeckung der Wahrheit zeitlich noch etwas aufzuschieben.
Galilei dagegen weiß, dass sich möglichst bald jemand für die Wahrheit einsetzen muss. Dass die Menschheit nur dann wissenschaftlich dazulernen kann, wenn sich jemand dafür einsetzt und es ihnen vermittelt. Er sieht sich als vernünftig und deshalb dazu verpflichtet, diese Vernunft auch an die anderen Leute weiterzugeben. Er sagt, um die Wahrheit ans Licht zu bringen, bedarf es jemanden, der für dieses Ziel kämpft. Aus diesem Grund will er nicht warten bis sich die Wahrheit „von selbst durchsetzt“.

 

Galilei nennt hier die Vernunft als durchzusetzende Tugend. Zu dieser jedoch zählt in diesem Fall, abgesehen von der Bereitschaft, das fortgeschrittene Weltbild anzunehmen und zu verstehen, auch die Fähigkeit, zu erkennen, dass die ergebnisreichen Dokumente baldmöglichst zu veröffentlichen sind. Warum dies unserer Meinung nach tatsächlich so wichtig ist, haben wir anhand der nächsten beiden Argumente aufgeführt.


Wenn man in der Geschichte der Menschheit zurückgeht, wird man sehen, dass sich diese seither immer und stetig weiterentwickelt hat. Diese Entwicklung gilt es jederzeit zu fördern und sie nie zum Stillstand kommen zu lassen. Sich mit der Veröffentlichung von jetzigen Ergebnissen auf nachkommende Generationen zu verlassen, ist schon deshalb nicht angebracht, weil diese zu ihren Zeiten zweifellos  ausreichend zu erforschende Fragen vorliegen haben werden. Aus diesem Grund sollte sich jeder Mensch in seiner eigenen Zeit für das Weiterkommen in Forschung und Verständnis des Lebens einsetzen. Eine Verlagerung dessen in die Zukunft ist ohne Verluste nicht möglich.

Des Weiteren wäre es verantwortungslos sich vor der Aufgabe der Aufklärung zu drücken und bereits errungene Ergebnisse für sich zu behalten, in der Hoffnung, dass die folgende Generation erneut auf solche Ergebnisse kommen würde. Denn nie kann man sicher sein, dass spätere Forschungen noch einmal zu solchen Erkenntnissen gelangen werden. So läuft man also Gefahr, durch das Nichtveröffentlichen entsprechender Dokumente diese für die Nachwelt für immer verloren gehen zu lassen.

 

Dementsprechend stimmen wir in dieser nun analysierten Unterhaltung den Worten des Galileo Galilei zu. Wer meint, die Wahrheit zu kennen, sollte sich auch dafür einsetzen, diese um ihn rum, gegebenenfalls in der ganzen Welt zu verbreiten.

 

 

Johanna Wegner und Daniel Schindler

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

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